Behandlungsschwerpunkte

Nicht selten erscheinen Beschwerden zunächst diffus und lassen sich auf den ersten Blick nicht eindeutig kategorisieren. Im gemeinsamen Dialog finden wir heraus, welche die den Leidensdruck hervorrufende, zugrundeliegende Erkrankung ist. 

Bitte beachten Sie, dass die unten genannten Beschwerdebilder sehr kurz dargestellt sind und lediglich dazu dienen, um Ihnen eine Orientierung zu geben. Selbst wenn einzelne Symptome zutreffen, muss erst eine ausführliche Diagnostik erfolgen, um über das Vorliegen einer Erkrankung urteilen zu können. 

Depressive Störungen (chronische Depression, Burnout, Stress- und Überforderungserleben)

Die Depression ist eine der häufigsten, psychischen Symptomatiken. In vielen Fällen verlaufen Depressionen chronisch, das bedeutet, dass die Zustände seit mehr als 2 Jahren vorliegen. Dabei zeigt sie sich sehr vielseitig, wobei einige Symptome fast immer auftreten wie beispielsweise eine stark niedergedrückte Stimmung, Antriebs- und Freudverlust. Hinzukommen oftmals Symptome wie Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Appetitveränderungen, innere oder motorische Unruhe und auch Suizidgedanken. Wichtig ist auch zu wissen, dass Depressionen häufig mit anderen Beschwerden zusammen auftreten und nicht selten auch eine "Begleiterscheinung" im Zusammenspiel mit anderen Leiden, wie Ängsten, darstellen. 

Essstörungen


Bei einer Anorexia Nervosa beschreiben die Betroffenen oft, dass sie nur noch sehr geringe Mengen der benötigten Nahrung zu sich nehmen. In vielen Fällen ist es das Umfeld, das sich zu sorgen beginnt. Auch kann es dazu kommen, dass zwar gegessen wird, aber anschließend Maßnahmen ergriffen werden (z.B. exzessiver Sport, Erbrechen oder die Einnahme von Abführmitteln), um eine Gewichtszunahme zu verhindern (Bulimie). Bei der Binge Eating Störung dominieren wiederkehrende Essanfälle den Alltag der Patienten, meist einhergehend mit Übergewicht. Die Essanfälle sind durch große Nahrungsmengen, die in sehr kurzer Zeit mit einem Gefühl des Kontrollverlusts verzehrt werden, gekennzeichnet. In vielen Fällen verändert sich das Erscheinungsbild im Verlauf, das problematische Essverhalten bleibt jedoch bestehen. 


Angsterkrankungen


Hierzu zählen eine Reihe verschiedener Störungsbilder, wie zum Beispiel die generalisierte Angststörung. Generalisierte Ängste sind oft durch andauernde Sorgen um das Umfeld gekennzeichnet. Die Sorgen beziehen sich meist darauf, dass den nahen Angehörigen etwas Schlimmes zustoßen könnte. Durch entsprechende Sicherheitsvorkehrungen (wie häufiges Kontrollieren über das Wohlergehen der Angehörigen) wird versucht, dies zu verhindern. Bei der Agoraphobie bestehen Ängste zum Beispiel vor offenen, großen Plätzen mit vielen Menschen oder bei der Nutzung von (öffentlichen) Verkehrsmitteln. Also immer dann, wenn die „Fluchtmöglichkeiten“ sehr begrenzt erscheinen. Im Rahmen der Agoraphobie kann es zu Panikattacken kommen. Panikattacken können aber auch isoliert, ohne besonderen Auslöser, in Form einer Panikstörung, auftreten. Eine Panikattacke mit unangenehmen, intensiven körperlichen Symptomen erreicht innerhalb weniger Minuten ihr Maximum, bevor sie dann langsam wieder abklingt. Andere Menschen leiden an einer sozialen Phobie, die durch die Angst vor einer negativen Bewertung durch das Umfeld gekennzeichnet ist oder beschreiben andere, spezifische Phobien, wie die Angst zu erbrechen (Emetophobie). Zu den Angststörungen zählt auch die Zwangsstörung (als Angst-Spektrum-Störung), bei der die Betroffenen von wiederkehrenden Zwangsgedanken und/oder -handlungen gequält werden. Sie berichten etwa von einer dauerhaften Angst, sich mit Krankheiten anzustecken oder durch unterlassene Handlungen eine Katastrophe herbeizuführen (z.B. einen Wohnungsbrand zu verursachen, wenn sie nicht den Herd kontrollieren etc.). 


Somatoforme Störungen 


Hierzu zählt unter anderem die Hypochondrie. Betroffene werden von der stetigen Sorge begleitet, an einer ernsthaften Erkrankung zu leiden. Manchmal beschreiben Menschen auch einen körperlichen Leidensdruck (z.B. Schmerzen oder wechselnde Symptome), für die jedoch kein (ausreichender) physischer Befund vorliegt (Somatisierungsstörung/Schmerzstörung). Nicht selten liegen hinter den körperlichen Beschwerden psychische Ursachen, die Psyche sucht sich sozusagen den Weg über den physischen Körper. In der Psychotherapie kann es natürlich nicht darum gehen, die Schmerzen/Beschwerden "wegzumachen", sondern vor allem darum, spezifische Auslöser zu erkennen und Strategien zum Umgang mit dem Leid kennenzulernen. Hier arbeite ich ganzheitlich mit Ihnen, was bedeutet, dass wir versuchen, die Einheiten "Körper" und "Psyche" miteinander zu verbinden. Viele Befunde aus der Forschung zeigen uns immer wieder, dass diese strikte Trennung und der Versuch der Kategorisierung realitätsferne Ansätze darstellen. 

Abhängigkeitserkrankungen (substanz- oder verhaltensgebunden)

Bei den substanzgebundenen Süchten steht meist Alkohol im Vordergrund, aber auch chemische Substanzen können eine große Rolle spielen. Falls eine Abhängigkeit vorliegt, muss diese schnellstmöglich behandelt werden (in der Regel bis zur 10. Sitzung, ggf. mit einer spezifischen Entzugsbehandlung). Sie stellt ferner immer die erste Priorität in der Behandlung dar, auch wenn depressive oder andere Begleitsymptome ebenfalls präsent sind. Neben substanzbezogenen Abhängigkeiten existieren auch verhaltensbezogene Süchte wie pathologisches Glücksspiel oder Internetabhängigkeit, wobei die verhaltensbezogenen Süchte den substanzgebundenen Süchten in ihrem Erscheinungsbild und in der Behandlung oftmals sehr ähnlich sind. 

Persönlichkeitsstörungen


Hierzu zählen beispielsweise die Borderlinestörung (oft einhergehend mit starken Stimmungsschwankungen, partnerschaftichen Problemen, Verlustängsten, selbstverletzendem Verhalten oder Wutausbrüchen), oder auch die narzisstische Persönlichkeitsstörung, bei der Betroffene in vielen Fällen zunächst vom Umfeld darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie sich nur für ihre eigenen Bedürfnisse interessierten, als arrogant erlebt werden und den Eindruck vermitteln, sie hielten sich für etwas Besseres.